Haus Johannes Krahn
Berlin
Sanierung eines Atriumhauses der Interbau 57, Umbau, Innenausbau
Realisiert 2004-2005
Haus Johannes Krahn
Berlin
Um- und Ausbau im Ensembleschutzgebiet der INTERBAU 57
Realisiert 2004-2005
ENDLESSNESS & ENCLOSURE
Die eingeschossige teppichartige Bebauung der Nachkriegsmoderne des Architekten Johannes Krahn im INTERBAU-Viertel arbeitet mit der Typologie des traditionellen städtischen Atriumhauses und dessen besonderen Raumqualitäten von Offenheit und Umschließung.
Unser Eingriff modifiziert die vorhandene kleinteilige Raumstruktur zugunsten eines neuen großzügigeren Maßstabs und versucht, die gegebenen Raumqualitäten von Durchdringung innen-außen, offener Grundrissgestaltung, Flexibilität der Räume zu intensivieren.
Die maßgebliche Innovation liegt dabei in der programmatischen Widmung und Zuordnung der Außenräume, die als erweiterte „Zimmer“ begriffen werden.
Alle Böden des Hauses und der interne Garten werden schwellenlos mit einem dunklen glänzenden „Holz-Teppich“ belegt, aus welchem im Innenraum Schrankobjekte erwachsen, im Außenraum Pflanzinseln ausgestanzt sind. Wände und Deckvorsprünge / Unterzüge werden rückgebaut, geglättet und homogen mit elfenbeinfarbenem Putz beschichtet bzw. mit wandgroßen Schiebepaneelen ausgestattet.
Hoch installierte Bereiche wie Bäder, Küche und Kamin werden teilflächig mit mokkafarbenen Glasfliesen bzw. mit poliertem graphitfarbenem Schiefer belegt.
Die Intervention an den Fassaden respektiert in Grundzügen Maßstäblichkeit und Gliederung der 50er Jahre, an drei Stellen wird diese jedoch durch den Einsatz liegender XXL-Glaselemente aufgebrochen. Eine leichte Membran aus feinen Bambusjalousien dient der Verschattung und komplettiert zusammen mit der Beleuchtung aus papiernen Akaris ein fernöstlich inspiriertes kontemplatives Raumerlebnis für eine europäisch-asiatische Bauherrenschaft.
Damit belässt der Umbau das Krahn-Haus von außen in der Erscheinung der 50er Jahre und nutzt interkulturelle Anleihen der Moderne und Nachkriegsmoderne für eine zeitlose innere „Auskleidung“ der Räume und ein kultiviertes urbanes Wohnen mit privaten Gartenzimmern und Himmelsräumen
IN KOOPERATION MIT
Henning von Wedemeyer
PROGRAMM Umbau eines Atriumhauses von Prof. Johannes Krahn
ORT Hansaviertel Berlin, Ensembleschutzgebiet der INTERBAU 57
KLIENT privat
LEISTUNG LPH 1-8
JAHR 2004-2005
PROJEKTTEAM K. Schemel, N. Sommer
MATERIAL Wenige, Bambus, Glas, Glasfliesen, Schiefer, „weiß“
NUTZFLÄCHE 156 m2 innen, 123 m2 außen
FOTOS
© Annette Kisling, Berlin
Ausstellung und Publikation
„da! Architektur aus Berlin“, Berlin 2007
Deutscher Beitrag „Ready for Take-Off“,
Internationale Architekturbiennale Sao Paulo 2007