Die eingeschossige Teppichbebauung (Arch. J. Krahn 1957) im Interbauviertel arbeitet mit der Typologie des urbanen Atriumhauses und dessen spez. Raumqualitäten von Offenheit und Umschließung. Unser Eingriff modifiziert die vorh. kleinteilige Raumstruktur zugunsten eines großzügigeren Maßstabs und versucht, die vorh. Raumqualitäten von Durchdringung innen-außen, offener Grundrissgestaltung, Flexibilität der Räume zu intensivieren. Die maßgebliche Innovation liegt in der programmatischen Widmung und Zuordnung der Außenräume, die als erweiterte „Zimmer“ begriffen werden. Die Böden des Hauses und der interne Garten werden schwellenlos mit einem dunklen glänzenden Holz-Teppich belegt, aus welchem im Innenraum Schrankobjekte erwachsen, im Außenraum Pflanzinseln ausgestanzt sind. Wände/Decken werden rückgebaut, geglättet und mit elfenbeinfarbenem Putz beschichtet bzw. mit wandgroßen Schiebepaneelen ausgestattet. Hoch installierte Bereiche, Bäder, Küche, Kamin werden mit mokkafarbenen Glasfliesen bzw. mit poliertem Schiefer ausgestattet. Die Intervention an den Fassaden respektiert in Grundzügen Maßstäblichkeit und Gliederung der 50er, an 3 Stellen wird diese jedoch durch den Einsatz liegender XXL-Glaselemente aufgebrochen. Eine Membran aus feinen Bambusjalousien dient der Verschattung und komplettiert mit papiernen Akaris ein fernöstlich inspiriertes kontemplatives Raumerlebnis für eine europäisch-asiatische Bauherrenschaft. Damit belässt der Umbau das Krahn-Haus außen in der Erscheinung der 50er Jahre und nutzt interkulturelle Anleihen der Moderne für eine zeitlose innere „Auskleidung“ der Räume und ein exklusives urbanes Wohnen mit privaten Gartenzimmern.