Für die neue Wohnstätte auf einem Grundstück am Waldrand haben wir weniger ein gekanntes Haus als eine "Raumlandschaft", vorgeschlagen. Diese entsteht durch eine "gefaltete hölzerne Raumgrenze vor Baumwipfeln", die neben Innen- auch himmelsoffene Außenräume generiert, in denen man sich schwellenlos und "fließend" bewegen kann. Die gefaltete Grenze ist eine Schicht aus Individualräumen, die in ihren Zwischenräumen eine gemeinschaftliche Raumlandschaft konfiguriert, deren eigentliche Grenze der Wald bildet. Die WALD RÄUME versuchen, die Ansprüche an die Lebensform behinderter Menschen , wie Normalität im Sinne nutzerbezogener Raumqualität zu definieren durch: -Überschaubarkeit des Gesamtraums und simultane Differenzierbarkeit in Hausteile und Wohngruppen, -horizontale Ausdehnung des Programms für Barrierefreiheit; Individualität und soziale Integration durch facettierte Übergangsformen von Raum zwischen -öffentlich-privat, -außen-innen, -Haus-Garten/Wald, -landschaftlicher-menschlicher Maßstab. Die WALD RÄUME schaffen darüber hinaus spezifische Erlebnisqualitäten von -Landschaft, -Licht + Sonne, -atmosphärischer Verdichtung durch Holz + Glas, -konfliktfreier Nachbarschaft durch visuellen "Entzug der Aktionsräume". Konzept, simple Kubatur und kostengünstige Umsetzbarkeit beinhalten den Wunsch, dass sich Wald und Architektur, Raum und Nutzer zu einer glücklichen, sinnfälligen, weil naturverbundenen, komplexen Konstellation zusammenfinden, die unkonventionelle Perspektiven und Möglichkeiten eröffnet.
Programm Neubau einer Wohnstätte für 30 geistig und mehrfach behinderte Menschen à 3 bzw. 6 Gruppen Ort Potsdam Klient Theodor - Fliedner - Stiftung Leistung LPH 1 - 2 / 3 Jahr 2003 Projektteam K. Schemel, N. Sommer Material Lärchenholz, Glas Nutzfläche 1613 m2 BGF